Städte-Netzwerk

Clausthal-Zellerfeld

Telemann über Clausthal-Zellerfeld
"Ach! aber welch ein Ungewitter zog ich mir über den Hals! Die Musikfeinde kamen mit Scharen zu meiner Mutter und stellten ihr vor: Ich würde ein Gaukler, Seiltänzer, Spielmann, Murmeltierführer etc. werden, wenn mir die Musik nicht entzogen würde. Gesagt, getan! mir wurden Noten, Instrumente und mit ihnen das halbe Leben genommen. Damit ich aber desto mehr davon abgezogen würde, so ward beschlossen, mich nach Zellerfeld auf dem Harze in die Schule zu schicken: weil meine Notentyrannen vielleicht glaubten, hinterm Blocksberge duldeten die Hexen keine Musik. Ich ging, etwa 13 Jahre alt, mit einem Empfehlungsbrief an den Superintendenten Herrn Caspar Calvör begleitet, der mich zum Studieren sorgfältig anhalten sollte, welches auch geschah. Mein lateinischer Hüter eröffnete sein Vergnügen über meine Musik und ermahnte mich, ferner darin fortzufahren. Dies schien das meiner Mutter gegebene Versprechen aufzuheben und verleitete mich zu einem unschuldigen Ungehorsam: also, daß ich das Klavier wieder hervorsuchte. Daneben wurden Violine und Flöte auch nicht hintangesetzt; zur Kirche aber verfertigte ich fast alle Sonntage ein Stück: fürs Chor Motetten; und für den Stadtmusikanten allerhand Bratensymphonien."

 

 

Marktkirche zum Heiligen Geist Clausthal (c) Kirchengemeinde Clausthal-Zellerfeld