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Événement

Telemann und Bach Vielschreiber und Genie?

Karlsruhe, Musentempel, Hardtstaße 37a, 76185 Karlsruhe-Mühlburg

Georg Philipp Telemann
Nouveaux Quatours en Six Suites (Paris 1738)
5e Quatuor TWV 43: A 3
Johann Sebastian Bach
Triosonate aus dem „Musikalischen Opfer“ BWV1079
Georg Philipp Telmann
6e Quatuor TWV 43: e 4


Telemann und Bach, Vielschreiber und Genie? Telemann war einer der profiliertesten Komponisten seiner Zeit, und wurde damals allgemein als der führende deutsche Komponist von Anfang bis Mitte des 18. Jahrhunderts angesehen, der keineswegs im Schatten Bachs stand. Die Polarität der beiden so unterschiedlichen Musiker wurde erst im 19. Jahrhundert konstruiert. Telemanns Zeitgenossen hoben immer wieder hervor, wie sehr der Musiker den sogenannten „vermischten Geschmack“ geprägt hat. Dabei fließen die verschiedenen europäischen Nationalstile des Barock ineinander. Telemann beherrschte die Kombination der typischen Merkmale perfekt: den italienische Stil – das singende, aber auch sehr virtuose und spritzige Element, den französischen Geschmack, also die Tanzmusik, die Orchesterouvertüren im Stil eines Lully – auch die deutsche Musik, also die strenge, seriöse Kontrapunktik, Polyphonie vom Feinsten und nicht zuletzt eben das folkloristische Element, die polnische Musik, durch seine Aufenthalte in Polen. Sebastian Bach verfolgte mit Respekt das Schaffen Telemanns und führte mehrfach dessen Werke in Leipzig auf. Kein anderer Kollege wurde von ihm so häufig zu Studienzwecken abgeschrieben. So kam auch der hübsche Irrtum vermeintlicher Experten zustande, die eine Bach-Kantate lobten, bis sich herausstellte, dass sie von Telemann war. Warum kommt Georg Philipp Telemann in der Musikgeschichte so schlecht weg, bloß weil er gar so produktiv war? „Ganz nett“, so lautet wohl das Etikett am verkannten Genie, erst recht, wenn man Bach neben ihn hält. Aber das ist unfair angesichts seiner musikhistorischen Leistung: Telemann verband die französische und die italienische Ausprägung des Barock derart geschmeidig, dass er die Musik im Übergang vom Spätbarock zur Wiener Klassik maßgeblich prägte. Im Spannungsfeld dieser beiden Komponisten steht das Programm des Ensembles „Les Goûts réunis“ und beleuchtet das gängige Klischee vom Vielschreiber Telemann und seinem genialen Zeitgenossen Bach.

Genre de l'événement: Concert

Interprètes:
  • Les Goûts Réunis:
  • Stefanie Kessler, Traverso
  • Gerd Uwe Klein, Violine
  • Dmitri Dichtiar, Violoncello
  • Thomas Boysen, Laute
  • Wiebke Weidanz, Cembalo

Prix des billets: Eintritt frei

Organisateur: Stefanie Kessler
Musentempel
Frau Stefanie Kessler
Lange Straße 30
76199 Karlsruhe
Tel. 0721205782
E-Mail info@siebert-kessler.de

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