Crowdfunding für Telemann

Bremer Barockorchester sammelt für DVD mit Live-Einspielungen

Die erste Veröffentlichung des seit 2015 bestehenden Bremer Barockorchesters ist für den Herbst geplant und erscheint beim Bremer Label „Arcantus“. Mitgeschnitten wurden die Interpretationen des Spezialensembles in der Bremer Konzertreihe Barock&Umzuin den vergangenen beiden Jahren. Das Orchester spielt die Werke auf dieser DVD unter Leitung der Geiger Ryo Terakado und Stéphanie Paulet, die auch solistisch zu hören sein werden.

Eingespielte Werke für die DVD:
Concerto in E-Moll für Traverso, Blockflöte, Streicher und Basso Continuo, TWV 52:e1
Ouverture (Suite) in D-Dur für Oboe, Trompete, Streicher und Basso Continuo, TWV 55:D1 aus Musique de Table“, 2. Production
Conclusion in D-Dur, TWV 50:9 aus Musique de Table 2. Production
Concerto in D-Dur für Violino Concertato, Trompete, 3 Violini, 2 Viole, Violoncello Obligato und Basso Continuo, TWV 53:D5

Eine Besonderheit in der Besetzung ist, dass die Ouvertüre aus der Tafelmusik mit Tromba da Caccia erklingt. Bei diesem Instrument handelt es sich um einen Prototypen, der speziell für diese Einspielung von Aron Vajna (Basel) hergestellt wurde. Diese Trompete ist die Nachbildung eines u.a. „Tromba da Caccia“ (Jagdtrompete), „Tromba Italiana“ oder auch „Tromba Piccola“ genannten Instrumentes des Nürnberger Bauers J.W. Haas aus dem Jahr 1688, das sich heute im Trompetenmuseum Bad Sackingen befindet. Die Form des Instrumentes erinnert vage an das Naturhorn, der Mensurverlauf gleicht jedoch der „Clarino“ oder „Naturtrompete“, mit dem Unterschied des größeren Schalltrichters beim gewundenen Exemplar. Im 2. Teil der “Tafelmusik“ bietet sich der Einsatz der „Tromba da Caccia“ besonders an, da sich ihr Timbre beinahe perfekt mit dem des Duopartners Oboe mischt. Darüber hinaus schreibt Telemann im 3. Teil seiner „Tafelmusik“ sogar den Gebrauch zweier „Trombe Selvatiche“ vor. Diesen Terminus kann man etwa mit „Waldtrompete“ übertragen, was mit der „da Caccia“ durchaus vergleichbar ist.
Für die Umsetzung des Projektes ist das Bremer Barockorchester weiter auf Spenden angewiesen, die mittels Crowdfunding gesammelt werden. Nähere Informationen dazu gibt es auf dieser Crowdfunding-Plattform.




Das Bremer Barockorchester wurde 2015 gegründet und hat sich auf die Interpretation der Orchestermusik des Hoch- und Spätbarock spezialisiert.
Das Ensemble besteht ausnahmslos aus Alte Musik Spezialisten, die an renommierten europäischen Einrichtungen ausgebildet wurden und ihre Erfahrungen bereits auf Bühnen in der ganzen Welt sammeln durften. Zahlreiche international erfolgreiche Künstler wie Midori Seiler, Dmitry Sinkovsky, Ryo Terakado, Veronika Skuplik, Edoardo Torbianelli oder Stéphanie Paulet musizierten bereits mit dem Bremer Barockorchester.
Im seinem Gründungsjahr stellte das Ensemble in seiner Heimatstadt Bremen die Konzertreihe „Barock&Umzu“ vor, deren dritte Saison mittlerweile erfolgreich angelaufen ist. Die Programme vereinen bewusst die großen Komponisten des Barock mit noch weniger bekannten Meistern, um den Besuchern die große Bandbreite dieser Epoche zu zeigen und sie wieder an die zahlreichen faszinierenden Kompositionen heranzuführen, die lange vergessen worden waren. Das Orchester kooperierte desweiteren bereits mit dem „Kochi Bachkantatenverein“, Japan und konzertierte u.a. in Hamburg und bei den Musiktagen Hagen i.Br. In diesem Jahr ist das Orchester neben zahlreichen Konzerten in Bremen beispielsweise auch im Rahmen der „Staufener Musikwoche“, zusammen mit Sabrina Frey bei den „Klosterkonzerten Preetz“ oder in Groningen (NL) zu hören.
Künstlerischer Leiter des
Bremer Barockorchesters ist der kolumbianische Cellist Néstor Fabián Cortés Garzón.
Die letzte CD „El Galeón 1600“ des international konzertierenden Ensembles wurde für den „European Classical Music Award 2016“ nominiert.
 

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