Schülerinnen und Schüler im Modehaus Papenbreer, dem einstigen Standort von Telemanns Schule in Magdeburg. Foto: Kathrin Singer
Georg Philipp Telemann ist Namenspatron des Magdeburger Konservatoriums. Die traditionelle Musikschule in der Geburtsstadt des Komponisten hat sich anstecken lassen vom Telemann-Fieber, das die Veranstaltungsreihe „Telemania“ in diesem Jahr in mehr als 100 Veranstaltungen in der Stadt verbreitet. Mit einer prall gefüllten Telemann-Festwoche, die heute begonnen hat, wollen die Dozentinnen und Dozenten und mehrere hundert beteiligte Schülerinnen und Schüler vor allem eins: Telemann lebendig halten. Das gelingt in einem vielfältigen Veranstaltungsangebot, bei dem es in erster Linie ums Mitmachen geht. So haben sich für den Telemann-KREATIV-Wettbewerb, der offen für jegliche Art der künstlerischen Auseinandersetzung mit Telemann ausgeschrieben worden ist, 69 Personen angemeldet. Zugelassen sind hier nicht nur Musikdarbietungen aller Art, sondern auch andere künstlerische Genres wie Film, bildende Kunst oder Texte.
„Musik ist kein Museum“ - auf diese Feststellung legt Stephan Schuh, Direktor des Konservatoriums, großen Wert und spricht von einem „nachschöpferischen Prozess“, der einen möglichst lebendigen Umgang mit dem Werk des Komponisten meint und Telemann so in die Gegenwart holt. Dazu kommt der Ansatz der Schule, Musik möglichst lebendig zu vermitteln. „Wenn wir feststellen, dass Telemann uns heute nichts mehr zu sagen hat, dann ist er wirklich tot“, so Schuh. Das gelte ebenso für einen ausschließlich elitären Umgang mit Telemanns Erbe. Das indes ist angesichts der Fülle des Angebots und des Engagements der Lehrer und Schüler nicht zu befürchten. Das äußerst aufwändige Projekt des Konservatoriums umfasst Konzerte, Barocktanz-Workshop, einen Festnachmittag „Telemann in Europa“ mit einem länderthematisch geschmückten Haus und sogar ein Big-Band-Konzert, für das Telemann eigens arrangiert wurde.
Von HipHop bis Puppentheater
Die Festwoche ist aber nicht der einzige Beitrag des Konservatoriums im Telemann-Jahr. Beim Theaterprojekt „Telemann bewegt“ spielte ein Schüler-Kammerensemble im Modehaus, dem früheren Standort von Telemanns Schule. Eine Komponistenwerkstatt am 20. Mai begibt sich auf die Spuren Telemanns, in „Telemann is bigger than...“ am 9. Juni beteiligt sich das Jugendsinfonieorchester an einem Experiment stadtbekannter Hip-Hopper, Barock mit Hip Hop zu kombinieren. Ein jugendliches Spezialensemble für Alte Musik, KONbarock, begleitet die Inszenierung von Telemanns „Don Quichotte“ am Magdeburger Puppentheater. Und auch am Abschlusskonzert der Domfestspiele am 21. Mai, während der „Langen Telemann-Nacht“ im Klosterbergegarten am 24. Juni und am Rundfunkgottesdienst am 25. Juni sind Schülerinnen und Schüler sowie Dozentinnen und Dozenten des Konservatoriums beteiligt.
Veranstaltungsübersicht Telemann-Festwoche:
Donnerstag/Freitag, 04.05. / 05.05. jeweils ab 15.00 Uhr, Konzertsaal, Konservatorium Hausinterner Telemann-KREATIV-Wettbewerb
Donnerstag, 04.05. 19.00 Uhr, Atrium, Konservatorium Eröffnungsveranstaltung mit dem Kammerorchester, Blockflötenensembles, Zupforchester u. Gesangssolisten des Konservatoriums
Sonnabend, 06.05. 10.00 -18.00 Uhr, Konzertsaal, Konservatorium Barocktanz- und Kammermusikworkshop
17.00 Uhr, Konzertsaal, Konservatorium Preisträgerkonzert des Telemann-KREATIV-Wettbewerbs
Montag, 08.05.17 18.00 Uhr, Wallonerkirche Orgelkonzert mit Schülern
Dienstag, 09.05. 16.30 Uhr und 18.30 Uhr, Gesellschaftshaus/Gartensaal „Die Chroniken von Telemania“ - Konzert des Großen Streichorchesters und des Gr. Blockflötenensembles Eintritt frei - Spenden zugunsten der Orchesterarbeit erbeten
20.00 Uhr, Saal, Thiem20 Konzert der Big Band des Konservatoriums