Telemann in Eisenach

1. Was verbindet Telemann mit Eisenach?
Georg Philipp Telemann wirkte von 1708 bis 1712 zunächst als Konzertmeister unter Pantaleon Hebestreit (bis 1709 Leiter der fürstlichen „Cammer-Music“), bald darauf als Hofkapellmeister und „Secretair“ in Eisenach. Mit der Einrichtung einer Hofkapelle in der Residenz Johann Wilhelms von Sachsen-Eisenach (1669-1729, reg. ab 1698) betraut, gelang es ihm, einen mit elf besoldeten Musikern (1711) zwar kleinen, aber offenkundig äußerst ambitionierten Klangkörper zur Blüte zu bringen. Zu Telemanns Eisenacher Dienstverpflichtungen gehörte die Komposition von Kantaten, Repräsentationsmusiken, Instrumental- und größeren geistlichen Gelegenheitswerken. Eine gattungsgeschichtliche Schlüsselstellung nimmt die Vertonung des ersten Kantatenjahrgangs „Geistliches Singen und Spielen“ von Erdmann Neumeister (1710/11) ein. Als Kapellmeister „von Hause aus“ blieb Telemann bis 1729 dem Eisenacher Hof stets verbunden. In seine Eisenacher Zeit datiert die Bekanntschaft mit der Familie Bach, die Heirat mit Amalia Louise Juliana Eberlin, aber auch der Schicksalsschlag ihres frühen Todes nach der Geburt der ersten Tochter (1711).