Telemann in Hamburg
1. Was verbindet Telemann mit Hamburg?
Mehr als die Hälfte seines Lebens und den größten Teil seiner schöpferischen Jahre verbrachte Georg Philipp Telemann in Hamburg. 46 Jahre lang prägte der unermüdlich arbeitende Komponist, Veranstalter und Verleger das Musikleben jener Stadt, von der er selber damals sagen konnte, dass in ihr „die Musik gleichsam ihr Vaterland zu haben scheinet“. Von 1721 bis zu seinem Tod 1767 wirkte Telemann in Hamburg als Musikdirektor der Gelehrtenschule Johanneum. Von Amts wegen war er somit auch für die Kirchenmusik an den fünf Hauptkirchen der Hansestadt zuständig. Im Jahr 1722 übernahm der Komponist darüber hinaus die Leitung der Gänsemarktoper. 16 Jahre lang, bis zu ihrer endgültigen Schließung 1738, leitete er die geschichtsträchtige Institution. Neben diesen hauptberuflichen Verpflichtungen entfaltete Telemann als Konzertveranstalter und Verleger eine Fülle weiterer Aktivitäten. Als Veranstalter in eigener Sache bespielte er Orte wie das Drillhaus der Bürgerwache, das so genannte Baumhaus am Hafen und ab 1761 Deutschlands ersten öffentlichen Konzertsaal, den Konzertsaal auf dem Camp. Schließlich betätigte sich Telemann in der Hochburg des Pressewesens auch als Verleger. So gab er u.a. seit 1728 mit „Der getreue Music-Meister“ eine 14-täglich erscheinende Musikzeitschrift heraus.